Papageien und Großsittiche im Fokus

13.07.2023  |  Meldung

"Wundervolle Exoten für die Heimtierhaltung“ lautete der Titel des Fachseminars, das der ZZF und Heike Mundt in ihrem Papageienpark Bochum veranstaltet haben. 75 Teilnehmer lauschten bei tropischen Temperaturen den zehn interessanten und anspruchsvollen Fachvorträgen von Biologen, Tierärzten, Züchtern und Juristen und erfreuten sich in den Pausen an den neugierigen gefiederten Mitgeschöpfen im einzigartigen Papageiencafé Deutschlands.

"Die Haltung von Vögeln ist anspruchsvoll, aber vielseitig und äußerst anregend", machte ZZF-Präsident Norbert Holthenrich bereits in seiner Begrüßung deutlich. In Deutschland gibt es laut der gemeinsamen jährlichen Studie von IVH und ZZF 3,7 Millionen Heimvögel in drei Prozent der Haushalte. Am beliebtesten sind Wellensittiche, die in der Hälfte aller Vogel-Haushalte leben. Danach folgen Nymphensittiche, Kleinpapageien, Kanarienvögel, Großpapageien, Finken und viele weitere Arten.

„Doch obwohl wir so vielfältige Arten in der Heimtierhaltung pflegen und Vögel so bezaubernde Heimtiere sind, wird die Vogelhaltung oft negativ kommentiert oder Vögel werden pauschal als schwer zu haltende Exoten verunglimpft“, kritisierte Holthenrich. Für wen die Haltung geeignet ist und wie sie gelingen kann, war daher auch das übergeordnete Thema der zahlreichen Beiträge, die im Papageienpark Bochum auf dem Programm standen. Die hohe fachliche Expertise der Referentinnen und Referenten zeigte sich auch darin, dass diese Veranstaltung mit fünf Stunden bei der Akademie für tierärztliche Fortbildung anerkannt wurde. Zugleich diente sie Mitarbeitenden in Zoofachgeschäften als Nachweis ihrer permanenten Weiterbildung.

So sprachen Dr. Martin Singheiser und Jürgen Hirt vom BNA über die unterschiedlichen rechtlichen Vorgaben, die es bei der Haltung der prächtigen Vögel zu beachten gilt. Die Bestimmungen in Deutschland unterscheiden sich zudem von denen in unseren europäischen Nachbarländern, welche dort oftmals noch einschränkender ausgestaltet sind. Wie das Tierwohl bei der Haltung verbessert werden kann ohne dem Ruf nach neuen Verboten zu folgen, zeigte ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet auf.

Über Fehler und gute Beispiele der Papageienhaltung referierte die Papageienexpertin Hildegard Niemann. Ihr Mann, Dr. Rainer Niemann, ermunterte in seinem Vortrag, heimische Pflanzen in das Nahrungsprogramm der gefiederten „Exoten“ aufzunehmen und auch die Volieren entsprechend zu gestalten. Voraussetzung dafür sei aber ein entsprechendes Wissen über die geeigneten Pflanzen.

Bei den Vogelkrankheiten ging Dr. Stefan Hetz, wiss. Fachreferent des ZZF, insbesondere auf die Vogelgrippe und Zoonosen ein. Tierarzt Mathias Janeczek gab Einblicke in den klinischen Fall einer Gelbscheitelamazone, die an Aspergillose erkrankt war und geheilt werden konnte. Die bakteriellen Infektionswege und die Möglichkeiten und Grenzen der Homöopathie bei der Behandlung veranschaulichte Tierarzt Dr. Friedrich Janeczek.

Gastgeberin Heike Mundt berichtete beim ZZF-Fachsemniar über die Zuchterfolge der letzten 30 Jahre in ihrem Papageienpark.

Da sich Papageien und Großsittiche oftmals durch Schreien, lautes Zwitschern oder andere Lautäußerungen mitteilen, kann es auch schon mal Ärger mit den Nachbarn geben. Was hier zu beachten ist und wie die Gerichte dazu in jüngster Zeit entschieden, erläuterte Rechtsanwalt Ulrich Bender. Den Abschluss des Seminars gestaltete die Gastgeberin Heike Mundt selbst, indem sie Tipps und Tricks für die Gestaltung und Ausstattung von Innen- und Außenvolieren gab und über ihre Zuchterfolge der letzten 30 Jahre im Papageienpark berichtete.

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