Weiterbildung
Der Beruf Heimtierpfleger/-in

In regelmäßigen Abständen sorgen professionelle Heimtierpflegerinnen und -pfleger dafür, dass Haut und Fell von Hund, Katze oder auch Kaninchen gesund und gepflegt bleiben. Die regelmäßige Pflege ist dabei weit mehr als reine Kosmetik – sie ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und trägt maßgeblich zum Wohlbefinden des Tieres bei. Zu der Dienstleistung gehört auch die persönliche Beratung: Im Gespräch mit den Tierhaltenden entwickeln die Hundefriseure individuelle Pflegekonzepte, die genau auf die Bedürfnisse des jeweiligen Tieres abgestimmt sind.

Was sollten Hundefriseure wissen und können?

Bei über 400 FCI anerkannten Hunderassen und unzähligen Mischlingen aus diesen Rassen, gehören zur fachgerechten Pflege von Hunden umfangreiche Kenntnisse in den folgenden Bereichen:

  • Beherrschen der korrekten Arbeitstechnik passend zur jeweiligen Fellstruktur (Baden, Kämmen, Entfilzen, Schneiden, Scheren, Effilieren, Trimmen)
  • Scherenführung und Werkzeugkunde
  • Rassekunde
  • Anatomie und Physiologie, insbesondere von Haut und Haar
  • Krankheiten, die sich über Haut und Haarkleid zeigen
  • Hundeverhalten
  • Reinigung und Desinfektion
  • Zoonosen
  • Salonarbeit
  • Betriebsmanagement und Kundenkommunikation

Heimtierpflegerinnen und -pfleger, die auch Katzen und andere Heimtiere (z.B. Angorakaninchen) pflegen, müssen sich auch zu den Besonderheiten dieser Tierarten fortgebildet haben.

Die Qualifizierung

Der Beruf "Heimtierpfleger" ist kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Angehende Hundefriseure müssen sich selbst um ihre Qualifizierung kümmern. Es besteht die Möglichkeit, in einem Hundesalon eine praktische Grundausbildung zu absolvieren. Diese Ausbildung sollte alle Inhalte des Tätigkeitsfeldes im Hundesalon abdecken. Die richtige Wahl des auszubildenden Betriebes ist daher die Basis für eine erfolgreiche Berufstätigkeit. Dabei sollte auf folgende Referenzen geachtet werden:

  • Seit wie vielen Jahren bildet der Betrieb aus?
  • Welche FCI-Standards können erlernt werden?
  • Welche Rassevielfalt kann in der Ausbildung zur Verfügung gestellt werden?
  • Nimmt der Betrieb an Schermeisterschaften oder Ausstellungen teil?
  • Verfügt der/die Ausbilder/in über langjährige Berufserfahrung und regelmäßige Fortbildung?

Das Erlernen des Handwerks sollte mindestens drei Monate betragen, damit an einer Vielzahl verschiedener Rassen und Fellstrukturen gearbeitet werden kann. Am Ende der Ausbildung müssen die angehenden Hundefriseure in der Lage sein, die geläufigsten vierbeinigen Hundesalonkunden fachgerecht und eigenständig bearbeiten zu können. Auch das Zeitmanagement sollte zu Beginn der Selbstständigkeit strukturiert und trainiert werden. Disziplin und Übung des Erlernten sind Voraussetzung für einen erfolgreichen Start. Hierbei ist es hilfreich, wenn der auszubildende Betrieb nach Abschluss der praktischen Ausbildung unterstützend zur Verfügung steht. Da in der Kürze der Ausbildungszeit in der Regel nur Grundkenntnisse zu den Rassestandards, Schnitten und Fellstrukturen erworben werden, ist im Anschluss stetige Fortbildung, zum Beispiel im Rahmen der Workshops der ZZF-Fachgruppe Heimtierpflege im Salon, unerlässlich.

Fachpraktische Leistungsnachweise

Die Kenntnisse und Fertigkeiten können Heimtierpfleger in einem einjährigen Zertifikatslehrgang „Hundepflege und Dienstleistung IHK“ vertiefen und nachweisen. Die  praxisrelevante und wissenschaftlich fundierte Weiterbildung zur professionellen Pflege von Hunden sowie zur Unternehmensführung schließt nach erfolgreichem fachpraktischen Leistungsnachweis mit dem anerkannten IHK-Zertifikat ab. Der Zertifikatslehrgang ersetzt ab sofort das Angebot des "ZZF-geprüften Heimtierpflegers".

Voraussetzungen für den Beruf

Heimtierpflegerinnen und -pfleger benötigen eine gute körperliche Verfassung, insbesondere im Arm-, Schulter- und Rückenbereich, da auch das Heben der Tiere zur täglichen Arbeit gehört. Sie sollten keine Angst vor großen oder schwierigen Hunden bzw. Katzen haben und geduldig mit ihnen umgehen können. Für die Arbeit braucht es handwerkliches Geschick, Genauigkeit und einen Blick für das Ganze. Kreativität erleichtert das Vorstellungsvermögen des Gesamtergebnisses.

Hundefriseure betreiben ihren Beruf in der Regel in der Selbstständigkeit und sind selten im Angestelltenverhältnis tätig. Daher sollten, neben dem Erwerb der fachlichen Kompetenz, kaufmännische Grundlagen sowie die notwendigen persönlichen Voraussetzungen für den Schritt in die Selbstständigkeit gegeben sein:

  • Belastbarkeit (körperlich und psychisch)
  • Einsatzbereitschaft
  • Selbstdisziplin
  • Organisationstalent
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Freude am Umgang mit Menschen und Tieren

YouTube Film

So arbeiten Heimtierpfleger/innen - Die Effiliertechnik bei einem Mischling

Qualifikation und Details zur Tätigkeit

Patrick Schwalm (Hundesalon „Monti“)

Fachgruppe Heimtierpflege im Salon

Patrick Schwalm (Hundesalon „Monti“)

Vorsitzender

Jennifer Welzel (Hundesalon „Flotte Lotte”)

Fachgruppe Heimtierpflege im Salon

Jennifer Welzel (Hundesalon „Flotte Lotte”)

Stellvertretende Vorsitzende