Deutscher Heimtiermarkt 2018 mit Umsatzplus

08.05.2019  |  Pressemeldung

Wachstumstrend des Vorjahres wird fortgesetzt - Heimtierpopulation hält weiterhin hohes Niveau

Düsseldorf/Wiesbaden, 9. Mai 2019. Ein Gesamtumsatz von 4,223 Milliarden Euro im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel und somit ein Umsatzplus von 1,5 Prozent, das ist die Bilanz der deutschen Heimtierbranche im Jahr 2018. Hinzu kamen 625 Millionen Euro über den Online-Markt sowie 100 Millionen Euro für Wildvogelfutter. Mit den so erzielten insgesamt 4,948 Milliarden Euro hält die Branche das hohe Umsatzniveau der Vorjahre und entwickelt sich weiterhin positiv.

Der Umsatz mit "Heimtier-Fertignahrung" im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel übertraf das Ergebnis aus dem Jahr 2017 mit 3,226 Milliarden Euro um 1,7 Prozent und blieb somit auf konstantem Niveau. Das Segment "Bedarfsartikel und Zubehör" legte wie schon im Vorjahreszeitraum im stationären Handel zu und verzeichnete mit einem Umsatz von 997 Millionen Euro ein Plus von 1,0 Prozent.

Umsatz mit Hundefutter bleibt auf Wachstumskurs - Feuchtfutter und Snacks treiben den Markt
Mit einem Wachstum von 4,5 Prozent setzte der Markt für Hundefutter den Wachstumstrend der Vorjahre auch 2018 ungehindert fort und behauptete sich mit einem Umsatz von 1.446 Millionen Euro im stationären Handel. Wachstumstreiber waren die Segmente "Feuchtfutter" (473 Mio. Euro, plus 6,3 Prozent) und "Snacks" (538 Mio. Euro, plus 4,9 Prozent). Auch der Bereich "Trockenfutter" legte mit einem Umsatz von 435 Millionen Euro zu (plus 2,1 Prozent).

"Die Praxis der Mischfütterung mit Feucht- und Trockennahrung und die Fütterungsvorteile von Einzelportionspackungen sind sicherlich mitverantwortlich für das Wachstum bei Feuchtfutter", sagt Georg Müller, Vorsitzender des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) e.V. "Und auch Snacks mit funktionalem Zusatznutzen sowie Belohnungsartikel sind weiterhin sehr gefragt und führen ebenfalls zu einem weiteren Wachstum in dieser Kategorie."

Markt für Katzenfutter hält hohes Niveau

Der Katzenfuttermarkt blieb auch im Jahr 2018 das größte Futtersegment, musste aber mit einem Umsatz von 1.577 Millionen Euro im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel gleichwohl ein leichtes Minus von 0,4 Prozent hinnehmen. Wachstumstreiber war auch hier eindeutig das Segment "Snacks" (238 Mio. Euro, plus 3,5 Prozent). Auch der Bereich "Trockenfutter" (299 Mio. Euro, plus 0,3 Prozent) entwickelte sich positiv. Lediglich das Segment "Feuchtfutter" ging im Gegensatz zum Vorjahr leicht zurück (1.040 Mio. Euro, minus 1,4 Prozent).

"Snacks bieten heute mehr als guten Geschmack, sie bieten einen Zusatznutzen. Insgesamt wird bei Futtermitteln auf noch mehr Qualität geachtet, sowohl bei Trocken- als auch bei Nassfutter", erklärt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF). "Das anhaltende Wachstum erklärt sich auch mit dem Trend zu kleineren Packungsgrößen, welche unterstützen, dass das Futter regelmäßig frisch in den Napf kommt."

Kleintierfutter weiterhin drittstärkstes Futtersegment

Das Segment Kleintierfutter blieb hinter Katzen- und Hundefutter drittstärkste Kraft bei den Futtermitteln, verzeichnete jedoch im Jahr 2018 in den klassischen Vertriebswegen Umsatzeinbußen von minus 2,3 Prozent und sank auf 85 Millionen Euro. Auch die Umsätze am Markt für Zierfischfutter gingen zurück (52 Mio. Euro, minus 3,7 Prozent), während sich der Bereich Ziervogelfutter im stationären Handel positiv entwickelte und ein Umsatzplus von 1,5 Prozent auf 66 Millionen Euro verzeichnete.*

Bedarfsartikel und Zubehör mit leichtem Umsatzplus

Nach der positiven Entwicklung im Jahr 2017 verzeichnete der Bereich "Bedarfsartikel und Zubehör" mit einem Umsatz von 997 Millionen Euro auch im Jahr 2018 wieder ein Umsatzplus (plus 1,0 Prozent). Dennoch gab es in der Kategorie zwei eindeutige Wachstums-Gewinner: Dies waren wie schon im Vorjahr die Bereiche Hundezubehör (202 Mio. Euro, plus 5,2 Prozent) sowie Katzenzubehör (204 Mio. Euro, plus 3,0 Prozent). Das Segment Katzenstreu dagegen verzeichnete einen leichten Rückgang (282 Mio. Euro, minus 1,4 Prozent). Rückläufig waren auch die Zahlen bei Bedarfsartikeln und Zubehör für Kleintiere (95 Mio. Euro, minus 4,0 Prozent) und Ziervögel (32 Mio. Euro, minus 5,9 Prozent). Dafür verzeichneten die Zahlen bei Zierfischen ein Umsatzplus von 2,2 Prozent und der Umsatz stieg auf 182 Millionen Euro.

Vertriebswege: Fachhandel bleibt stärkster Absatzweg für Bedarfsartikel und Zubehör

Mit einem Umsatz von 795 Millionen Euro und einem Umsatzanteil von 80 Prozent blieb der Fachhandel auch im Jahr 2018 der wichtigste Absatzweg für Bedarfsartikel und Zubehör, während sich der Lebensmitteleinzelhandel (einschließlich Drogeriemärkten und Discountern) als der Hauptabsatzweg für Heimtier-Fertignahrung behauptete (Umsatz: 2.046 Mio. Euro, Umsatzanteil: 63 Prozent).

Online-Handel als relevanter Vertriebsweg etabliert

Schätzungen von Experten aus Industrie und Handel bestätigen wie schon in den Vorjahren: Das Internet gewinnt auch für Heimtierprodukte zunehmend an Bedeutung. 2018 betrug das geschätzte Umsatzvolumen circa 625 Millionen Euro - ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr. Differenzierte, tierartenspezifische Daten zum Online-Markt sind derzeit noch nicht verfügbar. Zudem wurden 100 Millionen Euro für Wildvogelfutter umgesetzt - das sind zwei Millionen mehr als im Vorjahr.

Heimtierpopulation hält hohes Niveau

Im vergangenen Jahr lebten in Deutschland 34,4 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel. Hinzu kamen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. Insgesamt gab es in 45 Prozent aller Haushalte in Deutschland Heimtiere. 63 Prozent aller Familien mit Kindern hatten ein Heimtier und 22 Prozent aller Haushalte** besaßen mindestens zwei Heimtiere. Das ist das Ergebnis einer haushaltsrepräsentativen Erhebung, die IVH und ZZF beim Marktforschungsinstitut Skopos in Auftrag gegeben hatten (telefonische Erhebung, Basis 7.000 Befragte).

Erhebung bestätigt: Katzen auf Platz eins der Beliebtheitsskala

Die Katze ist weiterhin Deutschlands Heimtier Nummer eins: Insgesamt leben 14,8 Millionen Samtpfoten in 23 Prozent der Haushalte in Deutschland. An zweiter Stelle haben 9,4 Millionen Hunde in 19 Prozent der Haushalte die Schnauze vorn, an Position drei folgen 5,4 Millionen Kleintiere in sechs Prozent der Haushalte. Die Zahl der Ziervögel betrug im Jahr 2018 4,8 Millionen in vier Prozent der Haushalte. Zudem gab es im selben Zeitraum 1,9 Millionen Aquarien in vier Prozent der Haushalte sowie 1,5 Millionen Gartenteiche mit Zierfischen in drei Prozent der Haushalte in Deutschland. Die Zahl der Terrarien stieg um 200.000: Im Jahr 2018 wurden eine Million Terrarien in zwei Prozent der Haushalte ermittelt.

Mehr Heimtiere in Einpersonenhaushalten

Die meisten Heimtiere leben in Mehrpersonenhaushalten. Allerdings ist im vergangenen Jahr der Anteil von Einpersonenhaushalten auf 32 Prozent gestiegen (2017: 30 Prozent). Sowohl der Anteil an Zweipersonenhaushalten mit Heimtieren als auch der von tierhaltenden Haushalten mit drei Personen und mehr ging von 35 auf 34 Prozent zurück.

Mehr ältere als jüngere Heimtierhalter

Viele Heimtierhalter befinden sich in ihrer Lebensmitte: 19 Prozent der Tierhalter sind 40 bis 49 Jahre alt (2017: 19 Prozent), 22 Prozent zählen zu den 50- bis 59-Jährigen (2017: 21 Prozent) und 27 Prozent der Tierhalter sind über 60 Jahre alt (2017: 26 Prozent). Mit 15 Prozent gehören die bis zu 29-Jährigen, wie im Vorjahr auch, zur kleinsten Gruppe der Heimtierhalter. Der Anteil der 30- bis 39-jährigen Heimtierhalter ist auf 17 Prozent gesunken (2017: 19 Prozent).

Die Marktentwicklung der Heimtierbranche und die konstante Zahl der Heimtiere in Deutschland zeigen, dass die Deutschen nach wie vor das Leben mit Heimtieren lieben und ihre Tiere sehr gerne pflegen und versorgen.

Ergänzung zur Pressemitteilung
Wiesbaden/Düsseldorf, 20. Mai 2019
* Aufgrund der veränderten Datengrundlage sind die Umsatzzahlen nur eingeschränkt mit den Angaben für das Vorjahr vergleichbar.
** In der ursprünglichen Fassung der Pressemeldung vom 09. Mai 2019 hieß es „…und 22 Prozent aller Haushalte mit Tieren besaßen mindestens zwei Heimtiere.“ Dies wurde in die jetzt enthaltene Formulierung berichtigt.
 

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