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Gartenteiche für Fische winterfest machen

09.10.2023  |  Pressemeldung

Laub und abgestorbene Pflanzenteile entfernen / Wassertiefe für Quartier der Fische entscheidend / Füttern bei Kälte kann schädlich sein / Teich darf nicht zufrieren

Ein Gartenteich, auf dem Laub schwimmt, wird mit einem Kescher gereinigt
Mit der richtigen Vorbereitung kommen Teichfische sicher durch den Winter.
Foto: Stefan Werner / Adobe Stock

Die letzten Äpfel sind geerntet, die Blätter fallen von den Bäumen: Jetzt wird es Zeit, den Garten winterfest zu machen. Teiche und ihre Bewohner brauchen im Herbst besondere Aufmerksamkeit, aber mit der richtigen Vorbereitung kommen Fische und Pflanzen ohne Probleme durch die kalte Jahreszeit.

Pflanzenreste regelmäßig entfernen

„Eine gründliche Teichpflege ist im Herbst unerlässlich”, macht Dr. Stefan K. Hetz, wissenschaftlicher Fachreferent beim Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF), deutlich. „Um das ökologische Gleichgewicht zu schützen, sollten Laub, Äste und abgestorbene Pflanzen unbedingt entfernt werden, sie gefährden die Wasserqualität.” Beim Zersetzen verbraucht die Biomasse den wertvollen Sauerstoff im Gartenteich, was Fischen und Pflanzen schaden kann.

Wer das Laub nicht täglich mit einem Kescher entfernen möchte, spannt am besten ein engmaschiges Netz über den Teich, um die herabfallenden Blätter abzufangen.

Sinken die organischen Stoffe auf den Teichgrund, tragen sie dort zur Bildung von Schlamm und Faulgasen wie Schwefelwasserstoff bei, die sich im Wasser lösen und für am Teichgrund überwinternde Tiere gefährlich sind. Die Nährstoffe im Schlamm begünstigen zudem, dass sich im Frühjahr vermehrt Algen bilden. Der Schlamm lässt sich per Hand mit einem Schöpfeimer entfernen, für dickere Schichten oder größere Teiche empfiehlt sich der Einsatz eines Schlammsaugers, den man im Fachhandel kaufen oder leihen kann.

Tiefe für Winterquartier entscheidend

Im Herbst ziehen sich die Fische im Gartenteich nach und nach auf den Grund zurück. Wird das Wasser kälter, reduzieren die wechselwarmen Tiere auch ihre Körpertemperatur und sind kaum noch aktiv. Hat der Gartenteich eine Tiefe von mindestens einem Meter, sodass am Grund eine für die Tiere noch verträgliche Temperatur von etwa vier Grad Celsius vorherrscht, und friert das Gewässer auch bei strenger Kälte nicht komplett durch, können Fische wie Goldfische, Kois, Bachschmerle und Bitterling draußen überwintern.

Ist der Teich zu flach, sodass er bei Frost komplett durchfrieren kann, sollten die Tiere bei morgendlichen Wassertemperaturen unter zehn Grad Celsius, spätestens aber vor den ersten leichten Nachtfrösten nach drinnen umziehen, um sich langsam auf die Überwinterung vorzubereiten. Das gilt zum Beispiel auch für Medaka, Wimpelkarpfen und andere Arten, die grundsätzlich nicht draußen überwintern können. Im Garten- und Zoofachhandel können sich Teichbesitzer dazu beraten lassen.

„Wer die Fische ins Haus holt, sollte einen frostfreien, aber nicht zu warmen Ort wählen. Die Temperatur des Wassers muss ständig über dem Gefrierpunkt, am besten bei vier Grad Celsius liegen, und darf acht bis zehn Grad nicht übersteigen, sonst werden die Fische zu aktiv und verbrauchen zu viel Energie”, informiert der Biologe Hetz. Der Raum sollte ruhig und nicht zu dunkel sein, ein dämmeriges Licht ist optimal.

Auch im Winterquartier brauchen die Fische natürlich ausreichend Platz, zudem schwankt die Temperatur in einem größeren Aquarium weniger stark und auch andere Wasserparameter sind stabiler. Eine Mischung aus Teich- und Frischwasser hilft den Tieren bei der Eingewöhnung.

Fütterung ab zehn Grad einstellen

Die Fütterung der im Teich verbleibenden Teichfische sollte im Spätsommer energiereicher sein. Sinken die Temperaturen unter 15 Grad Celsius sollte man dieses energiereiche Futter sparsamer füttern und ab einer Wassertemperatur von zehn Grad einstellen. Die wechselwarmen Tiere fahren ihren Stoffwechsel und ihre Herzfrequenz bei niedrigen Temperaturen auf „Sparflamme” herunter: „Sie nehmen keine Nahrung mehr auf und zehren von ihren Fettreserven”, erklärt Hetz.

Eine Fütterung im Winter kann für Fische sogar schädlich sein: Sinkt überschüssiges Futter auf den Grund des Teichs, wird bei der Zersetzung der für die Tiere notwendige Sauerstoff verbraucht. Die Futterreste setzen, wie verwesende Pflanzen und Tierkot, Faulgase frei. Bildet sich auf dem Teich eine geschlossene Eisdecke, können die Faulgase nicht entweichen – und Sauerstoff nicht mehr ins Wasser gelangen.

Eisdecke ist für Fische gefährlich

Wenn der Gartenteich zufriert, ist die natürliche Belüftung gestört. Das ist bei einem gut gepflegten Teich für wenige Tage kein Problem. Wer Fische draußen überwintern lässt, muss eine oder mehrere einzelne Stellen eisfrei halten. Bei niedrigen Temperaturen sollten Fischhalter täglich prüfen, ob die Oberfläche gänzlich gefroren ist.

Taut der Gartenteich auch tagsüber nicht wieder auf? Dann sollte die Eisdecke an einigen Stellen vorsichtig entfernt werden, sodass Sauerstoff über die offene Wasseroberfläche in den Teich gelangen kann. „Bitte nicht mit einer Axt oder einem Hammer ein Loch ins Eis schlagen”, warnt Hetz. „Die Druckwellen können die Fische erschrecken und sogar deren lebenswichtige Schwimmblase schädigen.”

Oft reichen einfache Hilfsmittel aus, um ein komplettes Schließen der Eisdecke zu verhindern. Der Fachhandel bietet spezielle Eisfreihalter aus Styropor an, die auf dem Wasser treibend für eine ständige Bewegung der Oberfläche sorgen.

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Antje Schreiber

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Stefanie Klinge-Engelhardt

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