Geeignete Heimtiere?
Sachkundenachweis für Gefahrtiere
Die Haltung einiger giftiger oder aus sonstigen Gründen für den Menschen gefährlicher Tierarten erfordert besondere Fachkenntnisse.
Aus Gründen der Gefahrenabwehr und aufgrund der besonderen Haltungsumstände fordert der ZZF deshalb einen Sachkundenachweis für die Haltung von Gefahrtieren in allen Bundesländern.
In vielen Bundesländern gibt es bereits strenge Vorschriften für die Haltung von Tieren, die aufgrund ihrer Größe, Kraft oder ihres Gifts für Menschen gefährlich sein können. Eine bundeseinheitliche Gefahrtierverordnung gibt es nicht. Zu den Vorschriften gehört meistens, dass die Halter nachweisen müssen, dass sie fachkundig und zuverlässig sind.
Der ZZF empfiehlt einen Sachkundevorbehalt in allen Bundesländern speziell für die Haltung von Heimtierarten, deren Gift erhebliche Gesundheitsschäden verursachen kann. Dazu sollte gemeinsam mit der Politik und Landesregierungen eine Liste mit meldepflichtigen Arten und ein Kriterienkatalog erarbeitet werden. Ein generelles Haltungsverbot lehnt der ZZF ab, da erfahrene Hobbyisten sicher mit den Tieren umgehen können und häufig Abgabe- oder Fundtiere aufnehmen.
Position des ZZF zur Auswahl von Heimtieren
Der ZZF hat sich bereits 1991 gegen eine Haltung von gefährlichen und für die Heimtierhaltung ungeeigneten Tieren eingesetzt. Gefährliche Tiere sind demnach solche, die für die menschliche Gesundheit gefährliches Gift absondern oder aktiv injizieren oder die im ausgewachsenen Zustand über erhebliche Körperkräfte verfügen, die den Halter gefährden können. In den „Heidelberger Beschlüssen“ verpflichten sich die ZZF-Mitgliedsbetriebe unter anderem, keine für den Menschen gefährlichen Tiere zu verkaufen (Liste X).
Schnell werden pauschal Amphibien und Reptilien als zu gefährlich abgetan und als mögliche Heimtiere verunglimpft. Dabei gibt es viele Reptilien, die tierschutzgerecht gehalten werden können. Beispiele sind Eidechsenarten, Geckos, Anolis (baumlebende Echsen aus der Karibik), Stachelleguane, Halsbandleguane, Skinkarten (bodenlebende, baumlebende Echsen aus Asien, Amerika). Aber auch einige Schlangenarten wie Königspython, die Strumpfbandnatter, sind interessante Tiere, die in Privathaushalten gepflegt werden können. Das gilt auch für viele Amphibienarten, z.B. für Färberfrösche oder verschiedene Laubfroscharten.
Dr. Stefan Hetz
Wissenschaftlicher Fachreferent für Heimtiere und internationale Beziehungen